Viele der heute diskutierten Themen im Innovationsmanagement drehen sich um die Bedeutung des Einzelnen innerhalb des Prozesses. Erfolgreiche Innovationsgeber werden in Wirtschaft und Wissenschaft gezielt entdeckt und ihre Fähigkeit, kreative Lösungen für neue Probleme zu entwickeln, gefördert. Den zugrunde liegenden Strukturen und Organisationsmustern, die eine Innovationskultur und somit auch das gesamte Unternehmen vorantreiben und skalieren, wird bisher geringere Aufmerksamkeit geschenkt. Auch in Gesprächen mit unseren Kunden treffen wir häufig auf ähnliche Fragestellungen: Wie kann ich mehr Ideen generieren und umsetzen? Wie komme ich schneller zu besseren Ideen?
Im Innovationsprozess sollte es jedoch weniger darum gehen, mehr Ideen zu generieren, sondern ein gut skalierbares System zu schaffen, mit dem das Unternehmen wachsen kann, ohne im Umkehrschluss neue Ressourcen einsetzen zu müssen. Wir haben sechs Schritte definiert, mit denen Sie definitiv in die richtige Richtung steuern werden.
Stellen Sie sich die folgenden Fragen: Arbeiten Sie „in“ Ihrem Unternehmen oder „an“ Ihrem Unternehmen? Sind Sie noch in die Entwicklung neuer Ideen involviert oder erschaffen Sie tatsächlich ein Innovations-Ökosystem, das dem Management und dem gesamten Unternehmen beim Skalieren hilft? Wenn es um richtiges Innovationsmanagement geht, sehen wir mehr Elemente im Prozess als klassische Ideation. Wir geben Ihnen einen guten Rat: Lösen Sie sich von Ihrer aktiven Rolle innerhalb des Innovationsprozesses.
Beim Skalieren geht es nicht darum, sich als Individuum selbst zu eliminieren. Wenn Sie jedoch Ihre Innovationsfähigkeit auf das nächste Level bringen wollen, finden Sie heraus, ob Sie als Verantwortlicher für Innovation innerhalb des Prozesses noch gebraucht werden. Und wenn ja, erschaffen Sie ein System, das endlich von selbst funktioniert, um sich wieder auf Neues konzentrieren zu können.
Ein guter Ausgangspunkt, um Ihre Branche und die sich daraus ergebenden Innovationschancen besser zu verstehen, sind die Four States of Disruption. Die folgende Matrix bietet einen Index, der den aktuellen Grad an Disruption in einer Branche und die Anfälligkeit für zukünftige Disruptionen misst. Ebenfalls lässt sich ableiten, wohin sich das Innovationsmanagement in bestimmten Branchen in Zukunft entwickeln kann und unterstützt bei der Entscheidungsfindung bezüglich strategischer Maßnahmen.
Für alle vier Quadranten schlagen wir verschiedene Handlungsimpulse vor, die im Innovationsmanagement und der Strategieentwicklung berücksichtigt werden sollten.
Wenn Sie wissen, wo sich Ihre Branche befindet und hinentwickelt, sollten Sie als nächstes Ihre Innovationsziele definieren. Dazu gehören alle Innovationsprojekte, -aktivitäten und Stakeholder, die im Innovationsprozess benötigt werden. Wie investiert man erfolgreich in die richtigen Aktivitäten? Welche Projekte sollten ausgewählt werden? Welche Kampagnen müssen gestartet und welche Fähigkeiten und Kenntnisse erworben werden?
Innovation ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil auf einem dynamischen, globalen Markt. Die Strategie eines Unternehmens bestimmt, welche Art von Innovation sinnvoll ist, basierend auf dem Werteversprechen an den Kunden. Ziel ist es, ein ausgewogenes Innovationsportfolio aufzubauen, damit das Unternehmen im Falle eines disruptiven Marktwandels bereits einen systematischen Prozess zur Schaffung neuer Innovationen durchläuft und gleichzeitig die bestehenden Cash Cows beibehält und rückläufige Geschäfte reduziert.
Bei der Verwaltung des Innovationsportfolios geht es darum, Risiko und Ertrag in Einklang zu bringen. Innovation ist gleichbedeutend mit Risiko. Daher ist es wichtig, dass die Gesamtsumme aller Innovationsprojekte das Risikopotential der Organisation nicht überschreitet. Da viele Innovationsprojekte letztendlich scheitern, sollte das Portfolio eine Kombination aus verschiedenen Projekten des gesamten strategischen Spektrums enthalten.
Es werden drei Horizonte unterschieden: Protect (Schützen), Expand (Erweitern), Transform (Verändern). Je nachdem, wo sich Ihr Unternehmen und Ihre Branche derzeit befinden, können Sie unterschiedliche Investitionen in die Kernprojekte, angrenzenden oder transformativen Projekte und Aktivitäten tätigen.
Der Richtwert für ein ausgewogenes und zukunftsorientiertes Innovationsportfolio lässt sich mit dem 70-20-10-Modell ausdrücken. 70 % des Portfolios und der Budgetverteilung eines Unternehmens sollten daher auf den Schutz und die Aufrechterhaltung des Kerngeschäfts ausgerichtet sein. Die Innovationsinitiativen bei “neuen” Projekten machen rund 20 % des Portfolios des Unternehmens aus. 10 % der Projekte sollten einen transformativen Charakter besitzen und neu auf dem Markt sein.
Der angegebene Wert ist nur ein Beispiel und kann sich je nach Branche oder Unternehmen ändern. Das Verhältnis sollte je nach Kontext und Risikofreudigkeit speziell angepasst werden.
Nachdem Sie die Richtung und Geschwindigkeit des Wandels in Ihrer Branche verstanden haben, können Sie entscheiden, wie und wo Sie investieren wollen, um Innovationsaktivitäten voranzutreiben.
Die Tabelle der strategischen Elemente (basierend auf dem Innovationsansatz von Cisco) vereint alle relevanten Informationen in einer simplen Ansicht.
Die Tabelle der strategischen Elemente bietet eine Möglichkeit, die richtigen Personen in Ihrem Unternehmen davon zu überzeugen, künftig in Ihr Projekt zu investieren. Werden die einzelnen Elemente berücksichtigt, beinhalten Ihre Innovationsinitiativen alles, was aus Unternehmenssicht erstrebenswert (relevante Märkte und Kundenbedürfnisse), machbar (verfügbare Technologien) und realisierbar (passend für das Geschäftsmodell) ist. Die Elemente der Tabelle können ebenfalls über das 70-20-10-Verhältnis verteilt werden. 70 % der Trends, Technologien und Geschäftsmodelle sind bereits bekannt und gehören zum Kerngeschäft. 20 % sollten neu ins Unternehmen implementiert werden, 10 % sind völlig neu auf dem Markt.
Ein ausgewogenes Innovationsportfolio, das die relevanten Märkte, Technologien und Geschäftsmodelle berücksichtigt, kann dabei helfen, einen Rahmen für zukünftige Innovationsprojekte zu schaffen und mit der übergeordneten Strategie mitzugehen.
Mittlerweile sollte Ihnen bewusst geworden sein, dass Ideation während des gesamten vorangegangenen Prozesses kein einziges Mal eine Rolle gespielt hat und nur einen kleinen Teil des großen Ganzen darstellt. Wieso nicht auch mit Partnern oder Startups zusammenarbeiten oder neue Fähigkeiten und Kenntnisse von einem externen Unternehmen erwerben, um neue Innovationsmöglichkeiten zu schaffen? Nachdem Sie Ihre relevantesten Innovationsfelder (sogenannte Opportunity Spaces) definiert haben (wir nennen das: Where to play?), gibt es fünf Möglichkeiten, um innovative und disruptive Lösungen zu finden (wir nennen das: How to win?).
Keine Sorge – Sie müssen die Arbeit nicht alleine machen. Eine ausgefeilte Automatisierung (z. B. mittels maschinellem Lernen oder Textanalyse) kann dazu beitragen, dass Ihr Innovationsmanagement effektiver skaliert. Welche neuen Trends existieren und welche Auswirkungen werden diese zukünftig auf Ihr Business haben? Welche aufstrebenden Technologien könnten relevant werden? Wo befinden sich schwache Signale in Ihrem Unternehmensumfeld? Sie müssen sich nicht durch tausende Artikel, wissenschaftliche Publikationen oder Patentdatenbanken arbeiten. Mithilfe ausgefeilter Automatisierung können Sie auch intern Experten finden, die über die erforderlichen Kenntnisse verfügen, um Projekte, Technologien und Trends zu ermitteln, zu monitoren und für die eigene Unternehmensentwicklung zu bewerten.
Mithilfe dieser Automatisierung können Sie eine große Daten- und Wissensbasis innerhalb Ihrer eigenen Innovation Community aufbauen, die Fachexperten, Trends, Technologien, Aktivitäten und Startups umfasst und miteinander verknüpft.
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