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Die globale Energiewende durch Foresight beschleunigen

Thomas Boermans, Head of Foresight bei E.ON und leidenschaftlicher Energy Transition Manager, spricht in unserem Innovation Rockstars Podcast über seine Mission, die Energiewende zu denken, zu planen und umzusetzen - in großem Maßstab!

E.ON ist ein internationales Energieunternehmen, das intelligente Netze und Kundenlösungen anbietet, die eine nachhaltige Energiewende fördern. In Europa, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, konzentriert sich E.ON darauf, Gemeinden zusammenzuschließen und sie dabei zu unterstützen, eine grünere und sauberere Welt zu schaffen - ein ebenso "dringliches wie bedeutsames Unterfangen", sagt Innovation Rockstar-Gast Thomas Boermans.

Der Head of Foresight bei E.ON, Thomas Boermans, verfügt über 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Klimapolitik für Beratungsunternehmen, Firmen, nationale Regierungen und die Europäische Kommission. In seiner jetzigen Funktion trägt Thomas dazu bei, Erkenntnisse über künftige Chancen und Risiken in der Energiewelt zu gewinnen, um "eine Brücke in die Zukunft zu bauen, über die wir gehen können".

Thomas war zu Gast in unserem Innovation Rockstars Podcast, um mit uns über die Rolle von Foresight (= strategische Vorausschau) bei der Planung und Umsetzung der Energiewende zu sprechen.

Für 🎬 den ganzen Video Podcast oder für 🎧 reinen Hörgenuss, schalten Sie ein auf Spotify oder Apple Podcasts (Episode ist nur in Englisch verfügbar).

Den "Supercycle" der Energiewende verstehen

Angesprochen auf die "Kondratieff Wave Theory" sieht Thomas Parallelen der Energiewende zu einem so genannten "Supercycle", einem wirtschaftlichen Phänomen, das durch den technologischen Wandel über 40 bis 60 Jahre hinweg geprägt ist. Diese Zyklen bestehen aus abwechselnden Intervallen schwankenden Wachstums mit Perioden der Expansion, der Stagnation und der Rezession.

Thomas erklärt, dass wir uns jedoch nicht am Anfang dieses Zyklus befinden. Wir befinden uns an einem Punkt, an dem wir uns auf Schwerpunkte konzentrieren müssen, insbesondere auf massive langfristige Infrastrukturinvestitionen, um die Energiewende voranzutreiben (er verweist auf den CAPEX oder Capital Expenditure Supercycle als Beispiel).

In seiner Funktion bei E.ON entwickelt Thomas Foresight auf Grundlage der Analyse von Trends in Technologie, Märkten, Politik und Gesellschaft. Er zeigt auf, was seiner Meinung nach die wichtigsten Trends sind, die die Zukunft der erneuerbaren Energien beeinflussen werden:

Nachhaltigkeit

Bei der Energiewende geht es nicht nur um erneuerbare Energien, sagt Thomas. Es mag sich wie eine Selbstverständlichkeit anhören, aber das wird oft vergessen. Nachhaltigkeit ist in allen Aspekten wichtig, auch in den Wertschöpfungsketten und bei der Schaffung von Kundennutzen - zum Beispiel die Nutzung von Abwärme aus der Industrie zur Energieversorgung von Städten nach dem Modell der Kreislaufwirtschaft.

Komfort

Man muss auch besser verstehen, was Komfort für die Endnutzer bedeutet, wenn man sie bei der Inanspruchnahme von Energiedienstleistungen unterstützt. Es ist wichtig zu wissen, dass auch B2B-Kunden Komfort in dem Sinne brauchen, dass die Dienstleistungen perfekt in ihre Geschäftsprozesse passen. Dies betrifft z. B. die digitale Beratung beim Kauf und der Nutzung von Energiedienstleistungen.

Resilienz

Abschließend hebt Thomas die Resilienz als einen wichtigen Trend hervor, der auch durch die COVID-19-Pandemie deutlich geworden ist. Die Resilienz von Energieinfrastrukturen ist auch gegen Cyber-Bedrohungen oder zunehmend extreme Wetterbedingungen erforderlich, die mit dem Klimawandel zusammenhängen.

Strategic Foresight bei E.ON

E.ON's Strategic Foresight stellt Fragen wie: "Welche Arten von Dienstleistungen werden wachsen? Welche werden vielleicht nicht so stark nachgefragt? Was sind mögliche disruptive Entwicklungen, die eintreten könnten? Auf welche sollten wir tatsächlich unser Geld setzen?"

Thomas sagt, dass Strategic Insight im Gegensatz zu einer einfachen Beantwortung dieser Fragen in der Gegenwart in die Zukunft blickt und über einmalige Analysen hinausgeht. So entsteht ein sich ständig weiterentwickelndes Bild.

Herausforderungen bei der Entwicklung von Foresights bewältigen

Thomas spricht über sein Ziel, mit Kollegen zusammenzuarbeiten und zu kollaborieren, um einen Fokus zu finden und eine Dynamik zu entwickeln. Er geht auf einige der Herausforderungen ein, mit denen er und sein Team konfrontiert waren, als sie mit Foresight-Aktivitäten von Grund auf begonnen haben, und wie sie diese bewältigt haben.

Einen strategischen Ansatz finden

Anfänglich testeten Thomas und sein Team den Ansatz, den Innovationsteams Ideen vorzuschlagen. Sie stellten jedoch fest, dass dies teilweise bedeutete, der Innovation auf die Füße zu treten, ohne einen zusätzlichen Aspekt hinzuzufügen. Er erörtert den Prozess der Entwicklung eines strategischeren Ansatzes zur Unterstützung der Innovation als weiteren Rückenwind.

Einfluss und Konsens finden

Auf die Frage, wie er und das Team zu einem Konsens kommen, betont Thomas, wie wichtig es ist, das Verhalten der Menschen zu verstehen, ohne sie zu beurteilen. Er glaubt, dass das Verständnis der vielen Aspekte, die Menschen beeinflussen, uns hilft zu verstehen, was sie in der Zukunft wahrscheinlich tun werden.

Um einen gemeinsamen Nenner zu finden, greift Thomas auf verschiedene Gruppen und Formate zurück, in denen das Team Diskussionen führt. Das Team hat auch den Foresight Circle ins Leben gerufen, der Raum bietet, um spezielle Themen zu diskutieren. Die Ergebnisse laufender Analysen und dieser Besprechungen werden dem Vorstand und dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Manchmal fragen mich die Leute: "Also Thomas, was passiert denn in der Zukunft?" Und ich sage: "Hoppla, nichts passiert einfach so. Es sind Menschen, die es tun, du und ich. Es sind Menschen, die Entscheidungen treffen, Dinge in Gang setzen oder anhalten."

Aufbruch zum Handeln

Thomas erklärt, dass das Erkennen der Einflüsse von Menschen es leichter macht, Klarheit zu schaffen und damit zu Erkenntnissen und der Ermächtigung zu strategischem Handeln zu gelangen. Beispielsweise können Erkenntnisse und Trends dem Venture Capital-Team helfen, nach bestimmten Startups Ausschau zu halten.

Er hebt auch spezifische Formate oder "Ankerprodukte" hervor, die solche Erkenntnisse bringen können, wie z. B. den Trend-Radar. Sie geben Aufschluss über das Geschehen im Energiesektor, die Entwicklung der Märkte und die Aktivitäten der Wettbewerber und ermöglichen es dem Einzelnen, sich anhand dieser Informationen eine eigene Meinung zu bilden.

Genau diese Art von Meinungsänderung ist es, was ich in unserer Arbeit anstrebe. Denn wenn wir alle immer die gleiche Meinung haben, wird sie mit Sicherheit altmodisch und nach einiger Zeit sogar falsch sein, auch wenn sie anfangs richtig war. Sagen wir, das ist eine Art von Verständnis und Meinungsänderung, die eigentlich ziemlich einflussreich ist, weil sie entscheidet, was die Leute langfristig tun.


E.ON treibt die Energiewende voran, auch mit Hilfe von Foresight. In seiner Rolle will Thomas weiterhin neue Wege der Zukunftsbetrachtung einführen und dabei Werte für das Unternehmen schaffen. Er sagt, dies entstehe durch die konsequente Verknüpfung von Erkenntnissen aus Foresight mit Innovationen, der Unternehmensstrategie und schließlich dem operativen Geschäft - eine logische Kette mit dem klaren Ziel, Win-Win-Situationen mit internen Kunden zu schaffen.

Wir danken Thomas für dieses interessante Interview!