Der Gang zur Bank kann sich schnell zu einem echten Zeitfresser entwickeln. Viele Menschen nutzen jede sich ihnen bietende Möglichkeit um den direkten Kontakt mit ihrer Bank zu umgehen. Die British Bankers Association berichtet über Online-Überweisungen in Höhe von einer Milliarde Pfund pro Tag, Tendenz steigend. Das ist ein starker Trend. Aber warum? Es liegt auf der Hand, dass sich in dem Maße, wie die Kunden immer besser und alltäglicher mit digitalen Angeboten umgehen, sich unweigerlich auch die Realität des modernen Bankwesens rapide verändert.
Alle großen Banken bieten heutzutage Apps an, mit denen Kunden ihren Kontostand prüfen, Geld überweisen und Lastschriftaufträge einrichten können. Allerdings betreiben diese großen Bankhäuser auch weiterhin viele Filialen. Die mobilen Angebote ergänzen ihr Geschäft, bilden aber nicht dessen Grundlage. Sehen wir uns mal die Zahlen an: Reuters gibt an, dass 2016 in der EU durch den massiven Wechsel der Kunden zum Mobile-Banking rund 9.100 Bankfilialen geschlossen und 50,000 Mitarbeiter gekündigt wurden.
In den letzten Jahren haben sogenannte “mobile-only” Banken, also Anbieter, die eine Kontoführung ausschließlich per Smartphone anbieten, die Finanzbranche durcheinander gebracht. Die neuen Player wirbeln viel Wind auf und ziehen vor allem die jüngeren Kunden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren an.
Werfen wir einmal einen Blick auf N26, eine der führenden mobile-only Banken mit Sitz in Berlin.
Wie kam es dazu?
2013 begannen zwei österreichische Freunde und Geschäftspartner, Prepaid-Kreditkarten für Millennials anzubieten, mussten sich dann aber umorientieren als sie sahen, wie viele Erwachsene ihr Produkt nutzten. Valentin Stalf, CEO und Mitbegründer von N26, sagte dazu:
“Keiner, der vorher ein herkömmlicher Marktteilnehmer war, hat jemals eine Branche grundlegend verändert.”
Im ersten Jahr hatte keiner bei N26 auch nur eine einzige monetäre KPI zum Ziel. Die Arbeit konzentrierte sich auf die Kunden, die Marke, die Einführung von Produkten, den Aufbau des Teams. Das Ziel fokussierte sich nicht auf eine kurzfristige Monetisierung sondern auf die Entwicklung einer App, die die Menschen einmal pro Tag öffnen, einer App, die einfach funktioniert. Zunehmend begann N26 die Online-Anteile des traditionellen Bankwesens abzuschöpfen und nach und nach eine halbe Million Kunden in 17 EU-Ländern anzuziehen. Dieses Jahr wird N26 zwei der größten Märkte für das Privatkunden-Bankgeschäft betreten: Großbritannien und die USA.
Was macht den Unterschied?
Safe & simple. N26 hat sich zum Ziel gesetzt, den gesamten Bedarf an Finanzdienstleistungen ihrer Kunden abzudecken. Dazu bietet N26 ein App-basiertes Girokonto verbunden mit einer Debit-Mastercard. Die Anmeldung ist simpel und dauert nur rund acht Minuten. Mit ihrem individuell anpassbaren Produkt kann man der User eigenmächtig Zahlungen und Abhebungen begrenzen oder sperren. Ein Button in der App ermöglicht es schnell und unkompliziert, die Karte zu deaktivieren, falls sie mal verloren geht oder gestohlen wird. Weitere Sicherheit wird durch Push-Nachrichten bei jeder Kontobewegung, Login mit Fingerabdruck und 3D Secure garantiert.
Insurance & Invest. N26 Insurance ist eine App-Lösung, die alle Versicherungsbedürfnisse eines Kunden abdecken soll. Mit N26 Invest können die Kunden einen Teil ihres Geldes unter Nutzung der N26-App anlegen. Kürzlich wurde auch ein Feature eingeführt, mit dem Kunden über den Spracherkennungsassistenten Siri per iPhone Geld überweisen und anfordern können.
N26 Black & Metal. N26 bietet auch ein Premiumprodukt unter dem Namen N26 BLACK an, das weltweit kostenlose Geldabhebungen auch in Fremdwährungen sowie hochwertige Kranken- und Reiseversicherungspolicen umfasst. Ein attraktiver Punkt sind auch die fehlenden Extra-Gebühren für Waren aus dem Ausland in Fremdwährung. Doch N26 hat noch weitere Neuerungen geplant. Im Juni 2018 veröffentlicht das Unternehmen eine neue Karte unter dem Motto N26 Metal mit exklusiven Partnerangeboten, umfassenden Reiseversicherungen und schnellerem Zugriff auf den Kundendienst – alles für die digitale Generation.
Und wie verdienen sie ihr Geld?
Die Antwort ist, dass sie ihr Geld auf die gleiche Art und Weise verdienen, wie alle anderen Banken dies seit rund 15 Jahren tun. Mit anderen Worten: Die Einnahmequellen sind die gleichen, aber die Kostenbasis ist viel geringer als bei einer herkömmlichen Bank. Da N26 modernste Technologien und eigene Systeme einsetzt, haben sie keine Filialen und in dieser Hinsicht einen enormen Kostenvorteil.